Donnerstag, 26. Mai 2016

Magnesium - Wie erhöhe ich meinen Magnesiumspiegel 2

Nachdem wir gestern über die intravenöse Magnesiumgabe geredet haben, will ich heute zu den unterschiedlichen Präparaten zur Einnahme informieren.

Die Einnahme von Magnesiumverbindungen (Magnesium ist immer an eine andere Substanz gekoppelt)  ist die bekannteste und einfachste Art, den Magnesiumspiegel anzuheben.
Allerdings unterscheiden sich die unterschiedlichen Verbindungen erheblich in ihrem Magnesiumgehalt und in ihrer Verfügbarkeit für den Organismus.

Vorteile der oralen Magnesiumgabe:

  1. einfache Handhabung
  2. preiswert
  3. Überdosierung praktisch nicht möglich, da überflüssiges Magnesium entweder zu Durchfall führt, oder vermehrt über die Nieren ausgeschieden wird
  4. bei Menschen, die zu Verstopfung neigen, können bestimmte Magnesiumverbindungen auch hier helfen

Nachteile:

  1. schlechte Aufnahmequote über den Magen-Darm-Trakt (durchschnittlich werden nur ca. 30% des aufgenommenen Magnesiums resorbiert)
  2. wenn höhere Dosierungen benötigt werden, wie z.B. bei Herzrhythmusstörungen oder Migräne, kann die Aufnahme durch die abführende Wirkung behindert sein

Folgende Verbindungen sind üblich:

Anorganische Verbindungen findet man oft in Supermärkten und Drogeriemärkten. Der Grund hierfür liegt im niedrigeren Preis und darin, dass der Magnesiumgehalt in anorganischen Verbindungen höher ist, als in organischen Verbindungen. Dafür ist allerdings die Verwertung deutlich schlechter.

  1. Magnesiumoxid: die wohl häufigste Verbindung in den eher preisgünstigen Präparaten. 
  2. Magnesiumcarbonat: oft in sogenannten Nasenmitteln Entsäuerung zu finden. Wie beim Magnesiumoxid keine wirklich gute Wirkung im intrazellulären Bereich
  3. Magnesiumsulphat: findet man in häufig in Präparaten gegen Verstopfung. Wirkt stark abführend. Zur Anhebung des Magnesiumspiegels ungeeignet

Organische Verbindungen sind in aller Regel in den Apothekenpräparaten zu finden. Vorteil ist die bessere Aufnahme in die Zelle. Der Nachteil der geringe Magnesiumgehalt.

  1. Magnesiumcitrat: wird gut verwertet und ist immer noch relativ preiswert. Liegt keine Neigung zu Durchfall vor, ist Magnesiumcitrat sicher das geeignete Mittel
  2. Magnesiumorotat: wird noch besser verwertet als Magnesiumcitrat. Die enthaltene Orotsäure hat einen zusätzlichen therapeutischen Effekt auf das Herz-Kreislauf-System. Allerdings relativ teuer.
  3. Magnesiumglycinat: hierbei ist das Magnesium an die Aminosäure Glycin gebunden. Glycin ist relativ klein und dadurch wird die Aufnahme aus Darm und in die Zelle deutlich verbessert. Außerdem wird deutlich weniger Durchfall verursacht. Magnesiumglycinat ist für meinen etwas nervösen Darm zur Zeit die beste Magnesiumquelle. Ich vertrage dabei locker 600 mg, was bei den anderen Magnesiumformen undenkbar wäre.

Ich habe bei obiger Aufzählung einige Magnesiumformen bewusst weg gelassen, weil sie auf dem Markt entweder keine Rolle spielen, oder schwer erhältlich sind. Auch habe ich bewusst auf die Nennung von Präparaten, bzw. Markennamen verzichtet (ich will ja hier informieren und keine Werbung machen). Jeder kann die für ihn geeignete Magnesiumform googeln, oder sich in der Apotheke erkundigen und wird schnell fündig werden.

Generell noch ein Wort zum Magnesiumbedarf: Man geht davon aus, dass der tägliche Bedarf, je nach Gewicht, Geschlecht und Alter, bei 300-400 mg liegt. Einige Untersuchungen, die in letzter Zeit publiziert wurden, gehen inzwischen von einem deutlich höheren Bedarf aus. Das deckt sich auch mit meiner Erfahrung. Vielen Patienten geht es erst richtig gut, wenn die Gabe bei 500-600 mg liegt. Ich möchte gar wissen, wieviel Panikattacken, Wirbelsäulenschäden, Herzprobleme, Migräneattacken vermieden werden könnten, wenn vermehrt auf einen vernünftigen Magnesiumspiegel geachtet würde. 


Laut Deutsche Gesellschaft für Ernährung gibt es aber doch in Deutschland keinen Mangel! Na, die irren sich aber gewaltig! Die Magnesiumaufnahme über die Ernährung sind seit Jahrzehnten ständig. Grund liegt in der immer schlechter werdenden Lebensmittelqualität. Darüber werde ich zu einem späteren Zeitpunkt schreiben….

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