Dienstag, 31. Mai 2016

Magnesium- und Vitamin-B12-Präparate

Aufgrund der letzten Posts wurde ich gefragt, welche Präparate ich in Bezug auf Magnesium und Vitamin-B12 empfehlen kann. Mache ich gerne, möchte aber bemerken, dass nicht jedes Präparat für jeden geeignet ist. Außerdem möchte ich festhalten, dass ich von keiner der erwähnten Firmen auch nur einen einzigen Cent, bzw. sonstige Vergünstigungen erhalte.

Hier ein Überblick:

Magnerot: relativ niedrig dosiert, aber sehr gut verträglich und durch die Kombination mit Orotsäure besonders empfehlenswert für Herzpatienten. 

Mehr Info auf der Herstellerseite:


Diasporal: Magnesiumcitrat. Das „Mittelding“. Gute Aufnahme, da Magnesiumcitrat, hoch dosiert, kann aber bei empfindlichen Leuten auch mal Durchfall auslösen. Hier der Link:


Magnesium-Bisglycinat: Hier ist das Magnesium an die Aminosäure Glycin gekoppelt. Dadurch sehr gute Aufnahme und hohe Verträglichkeit. Selbst mein sensibler Verdauungstrakt verträgt das Magnesium-Bisglycinat. Hier der Link:


B12-Ankermann: Sehr hoch dosiertes Präparat. Optimal für Patienten, die z.B. einen Magensäureblocker nehmen müssen.


Vitamin-B komplett: Für mich das derzeit beste Vitamin-B-Präparat. Enthalt alle B-Vitamine, einschließlich der Pangamsäure, die einige spezielle Eigenschaften aufweist. Auch hier der Link zur Hersteller-Homepage.

Sonntag, 29. Mai 2016

Die Antibabypille - einige weniger bekannte Nebenwirkungen

Die „Pille“ ist wohl eines der erfolgreichsten Medikamente überhaupt. Über 100 Millionen Frauen weltweit verhüten mit der Pille. Der Umsatz liegt bei über 9 Milliarden Dollar jährlich. Dies, trotz teilweise sogar lebensbedrohlichen Nebenwirkungen. So wurde ein Medikament z.B. in Frankreich wegen erhöhter Thrombosegefahr vom Markt genommen. Auch ein erhöhtes Krebsrisiko ist ja inzwischen bekannt.

Weniger bekannt sind allerdings einige Nebenwirkungen, die sich auf Vitalstoffe beziehen.

Die Pille reduziert die zelluläre Verwertung von Vitamin C und erhöht die Ausscheidung von Vitamin C über die Nieren. Folgen: Abfall der Konzentration von Vitamin C vor allem in den Leukozyten. Folge: geringere Immunkompetenz. Außerdem fehlt das Vitamin C als Radikalfänger. Erhöhte freie Radikale beschleunigen Alterungsprozesse! Welche Frau weiß das schon?? 

 Die Pille erhöht die Ausscheidung von Magnesium über die Nieren. Folgen: Brustschmerzen, Migräne, Reizbarkeit, depressive Verstimmung und vieles mehr.

Die Pille behindert die Resorption von Vitamin B6, B12 und Folsäure. Folgen: erhöhter Homocysteinspiegel, Serotin- und Melatoninmangel (schlechte Stimmung, schlechter Schlaf). Selbst 6 Monate nach Absetzen der Pille besteht noch ein Risiko für Schwangerschaft durch Folsäuremangel.

Vitamin-B12- und Magnesiummangel - Auswirkungen

Nach Erscheinen des letzten Posts (Magensäurehemmer und Vitamine, bzw. Mineralstoffe) wurde ich gefragt, ob das denn wirklich so schlimm wäre,
wenn man Magnesium-, bzw. Vitamin-B12-Mangel hätte. 

Nun, hier einige mögliche Auswirkungen an einem Mangel der beiden lebenswichtigen Stoffe. Machen Sie sich selbst ein Bild..
Diese Aufzählung ist keineswegs vollständig!

Mögliche Mangelsymptome bei Vitamin B12-Mangel

Appetitlosigkeit, Schwäche, leichte Ermüdbarkeit, Schwindel, Kurzatmigkeit, Schlafstörungen, Tinnitus, Sehschwäche, Abwehrschwäche, Infektanfälligkeit, Mitochondrienstörung, Neuralgien, 
Parästhesien, Muskelparesen, Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, depressive Verstimmungen, Psychosen, brennende Zunge, erhöhtes Homocystein

Mögliche  Symptome bei Magnesiummangel

Nervosität, innere Unruhe, Angst, Depressionen, Menstruationsbeschwerden, Hyperaktivität, Kopfschmerzen, Migräne, geringe Stresstoleranz, Schlafstörungen, Muskelverspannungen, Krämpfe, Muskelzucken, kolikartige Spaßen im Verdauungstrakt, Herzrhythmusstörungen, Herzschwäche, hoher Cholesterinspiegel, erhöhtes Risiko für Schwangerschaftskomplikationen 

Freitag, 27. Mai 2016

Medikamente als Vitaminräuber

Medikamente fungieren manchmal als heimtückische Vitalstoffräuber und klauen dem Körper so wichtige Substanzen, wie Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente.

So kann es geschehen, dass sich so manche Patientenbeschwerden ganz einfach als Arzneimittel-nebenwirkung entpuppen. Leider wird auf diese Zusammenhänge viel zu selten geachtet. Bitte beachten: Es geht hier nicht darum, dass Patienten ihre Medikamente absetzen sollen, sondern dass sie darüber informiert sind, auf welche Interaktionen sie achten müssen.

Nehmen wir als Beispiel die weitverbreiteten Protonenpumpenhemmer, wie Omeprazol, Nexium, Pantoprazol. Diese Medikamente werden zur Hemmung der Magensäurebildung eingesetzt. Diesen Job erledigen sie auch zuverlässig. Inzwischen sind sie sogar ohne Rezept in der Apotheke erhältlich. Allerdings muss man mit einigen Nebenwirkungen rechnen:


• Protonenpumpenhemmer (PPI) hemmen B12 und Folsäure. Folgen: erhöhter Homocystein-spiegel und daraus resultierend Arteriosklerose
PPI hemmen Vitamin D und Kalzium. Folgen: erhöhte Osteoporosegefahr
PPI hemmen Vitamin C und Eisen. Folgen: fehlende Immunkompetenz, mangelnde Blutbildung
PPI hemmen Magnesium. Folgen: Krämpfe, Verspannungen, Unruhezustände, Panikattacken und noch so einiges mehr.

Eine neuere Studie belegt auch den Zusammenhang zwischen Protonenpumpenhemmer und dem erhöhten Risiko für Nierenerkrankungen (Quelle: Ärztezeitung).

Man sollte deshalb seine Blutwerte, insbesondere B12 und Magnesium (im Vollblut!) bestimmen lassen, wenn man ohne PPI nicht auskommt. Oft allerdings ginge es ohne, und zwar mit einer veränderten Lebensweise. 

Mehr dazu in einem der nächsten Posts. Ebenfalls demnächst mehr zu den Nebenwirkungen einiger weiterer Medikamente in Bezug auf Vitalstoffverluste .

Donnerstag, 26. Mai 2016

Naturheilkunde und Schulmedizin - ein Widerspruch?



Oft schimpfen die Ärzte über uns Naturheilkundler und wir über die Ärzte. Vielleicht sollten beide Seiten einfach akzeptieren, dass wir lediglich anders an bestimmte Dinge ran gehen.

Die Schulmedizin hat ihre Stärken ganz eindeutig dort, wo es um Akutfälle geht, sei es Verletzungen durch einen Autounfall, Herzinfarkt, Schlaganfall, etc.. . Würde ich einen schweren Autounfall haben, wäre meine Sehnsucht nach einem guten Notarzt grenzenlos.
Sitzt mir ein Patient gegenüber, bei dem ich den Verdacht habe, dass eine lebensbedrohliche Erkrankung vorliegt, schicke ich den natürlich zum Arzt.

Im Gegensatz dazu hat die Naturheilkunde ihre Stärken in eher chronischen Krankheiten. Hätte ich chronische Rückenschmerzen, Migräne, einen Reizdarm oder ähnliches, würde mich mein Weg sicher zu einem meiner Kollegen führen.

Das liegt daran, dass der Ansatz ein ganz anderer ist. Die Schulmedizin versucht erst einmal, den „Feind“ zu lokalisieren, sei dies nun ein Virus, ein Bakterium, ein Tumor, oder was
auch immer. Die Naturheilkunde, so wie ich sie verstehe, akzeptiert das, versucht aber nicht, etwas  „gegen die Krankheit“, sondern „für den Patienten“ zu tun.

Nehmen wir eine ganz banale Infektion, sei sie nun viral oder bakteriell: Der Arzt wird im ersten Fall eventuell Aciclovir und im zweiten Fall ein Antibiotikum verschreiben. Das
kann in vielen Fällen durchaus Leben retten. Dass Antibiotika aber viel zu oft zum Einsatz kommen, ist ebenfalls unbestritten.

Der Naturheilkundler wird im Gegensatz dazu versuchen, das Milieu zu verbessern, indem er das Immunsystem stärkt. Die Methoden dazu sind vielfältig, sei es nun durch die Gabe von Vitaminen und Mineralstoffen (ich weiß auch nicht, warum Vitamine in Deutschland immer potentiell gefährlich sind, Medikamente aber völlig harmlos….), oder durch Akupunktur, Heilpflanzen, Osteopathie, etc.

Falls der geneigte Leser jetzt nach dem Widerspruch in beiden Verfahren sucht… nun, ich finde ihn auch nicht. Im Gegenteil, beide Ansätze ergänzen sich hervorragend, würde man sie nur nutzen.

Nehmen wir ein Beispiel aus der Orthopädie: Bei Rückenschmerzen, mit oder ohne Bandscheibenbeteiligung (es ist sehr oft eben nicht die Bandscheibe!), setzt die Schulmedizin Injektionen ein, um die Entzündung zu bekämpfen. Gemerkt? Schon wieder wird etwas bekämpft. Was macht die Osteopathie? Hier ein Auszug aus der Definition der Osteopathie von der WHO:

„Osteopathische Gesundheitsfürsorge bietet ein System an zur Einschätzung, Diagnose und Behandlung zahlreicher medizinischer Gegebenheiten. Sie basiert auf dem Prinzip, dass Struktur und Funktion des Organismus eng miteinander verbunden sind und dass das Wohlbefinden eines Menschen von dem harmonischem Zusammenwirken seiner neurologischen, muskoloskelettalen, kardiovaskulären und viszeralen Strukturen abhängt. In der Anwendung zielt die Osteopathie darauf, das allgemeine und natürliche Wohlbefinden des Organismus wieder herzustellen (und zu erhalten).

Verstanden? Hier steht nix von Kampf, sondern von Wiederherstellung.

Vielleicht verstehen irgendwann beide Seiten (Schulmedizin und Naturheilkunde), dass sich ein Kampf nicht lohnt, sondern das gegenseitiger Respekt, das Anerkennen von Synergieeffekten, Kooperation der einzig richtige Weg zum Wohle des Patienten sind. Gottseidank hat sich in den letzten Jahren diesbezüglich schon einiges gebessert, aber es muss noch eine Menge passieren.

In diesem Sinne… ein schönes Wochenende.

Antibiotika - oft unnötig!

Du meine Güte, wie oft habe ich schon mit Patienten über Sinn und Unsinn von Antibiotika diskutiert. Irgendwann habe ich es aufgegeben, weil kaum jemand davon zu überzeugen war, dass es z.B. bei einer Blasenentzündung eben nicht sofort ein Antibiotikum sein muss. Ich habe im Stillen nur gehofft (und oft auch empfohlen, aber selten erfolgreich...), dass zumindest der Darm mit einem guten Probiotikum (nein, Joghurt reicht da nicht!) wieder aufgebaut wird.
Heute die "große Überraschung ": in der Ärztezeitung wird über eine Studie berichtet, die ergeben hat, dass bei ansonsten gesunden Frauen die Antibiotikagabe keine Vorteile gegenüber einer symptomatischen Behandlung (Schmerzmittel) hatte.

Dann fassen wir mal zusammen:
1. Antibiose brachte keine Vorteile
2. mit Sicherheit wurden aber Resistenzen gefördert
3. Schäden für die Darmflora sind garantiert, daraus resultierende Folgeerkrankungen auch.

Warum versucht man es nicht (zumindest bei sonst gesunden Menschen) erst mit bewährten naturheilkundlichen Strategien, bevor man reflexartig zum Antiobiotikum greift, und sich automatisch z.B. eine Schwächung des Immunsystems mit Folgekrankheiten einfängt???

Magnesium - Transdermale Anwendung

Heute das letzte Kapitel über Magnesium. Dieses Mal geht um die sogenannte „transdermale Magnesiumsubstitution“. Was sich kompliziert anhört, ist eigentlich ganz einfach.
Man reibt die Haut mit einem Magnesium ein. Dieses Öl ist allerdings gar keines, sondern eine gesättigte Lösung aus Magnesium und Wasser. Dadurch bekommt das Endprodukt eine
ölige Konsistenz, hat aber wirklich nichts mit Öl zu tun.

Die transdermale Anwendung ist noch etwas umstritten, da es keine belastbaren Studien gibt und man bezweifelt hat, dass das Magnesiumöl tatsächlich über die Haut in den Körper gelangt. Lediglich einige Selbstversuche und eine Mini-Studie geistern durch das Internet, die allerdings ausnahmslos positiv verliefen. Der intrazelluläre Magnesiumspiegel ist immer angestiegen und das war ja auch das Ziel. Meine eigenen Erfahrungen sind ebenfalls positiv.

Erhältlich sind Magnesium als Spray, als Badezusatz und als Gel. Allen diesen Produkten ist gemeinsam, dass sie reichlich teuer sind. Es geht auch einfacher: Man kann beim großen Versandhaus mit A Magnesiumflocken kiloweise und sogar im 25-kg-Sack kaufen und damit das Magnesiumöl selbst herstellen, bzw. die Flocken als Badezusatz verwenden. Gerade das Bad ist sehr wohltuend.

Vorteile der transdermalen Magnesiumsubstitution:

  1. keine Resorptionsprobleme über Magen-Darm
  2. kein Durchfall
  3. Problemzonen, wie verkrampfte Muskeln, können gezielt versorgt werden
  4. schnell wirksam

Nachteile:

  1. Am Anfang kann es zu leichten Hautreizungen kommen. In der Regel verfliegt das schnell.
  2. Das Magnesiumöl schmeckt recht bitter. Also bitte aufpassen, dass es nicht in den Mund gelangt


Wie ich bereits gestern erwähnte, hat in Deutschland kaum noch jemand einen guten Magnesiumspiegel. Experten gehen davon aus, dass bis zu 80% der Bevölkerung von einem höheren Wert profitieren würden, und sei es nur, um die mentale Verfassung zu verbessern. Gerade hier leistet Magnesium ganz erstaunliche Hilfe. Nicht umsonst wird es als „Salz der Ruhe und Gelassenheit“ bezeichnet.

Magnesium - Wie erhöhe ich meinen Magnesiumspiegel 2

Nachdem wir gestern über die intravenöse Magnesiumgabe geredet haben, will ich heute zu den unterschiedlichen Präparaten zur Einnahme informieren.

Die Einnahme von Magnesiumverbindungen (Magnesium ist immer an eine andere Substanz gekoppelt)  ist die bekannteste und einfachste Art, den Magnesiumspiegel anzuheben.
Allerdings unterscheiden sich die unterschiedlichen Verbindungen erheblich in ihrem Magnesiumgehalt und in ihrer Verfügbarkeit für den Organismus.

Vorteile der oralen Magnesiumgabe:

  1. einfache Handhabung
  2. preiswert
  3. Überdosierung praktisch nicht möglich, da überflüssiges Magnesium entweder zu Durchfall führt, oder vermehrt über die Nieren ausgeschieden wird
  4. bei Menschen, die zu Verstopfung neigen, können bestimmte Magnesiumverbindungen auch hier helfen

Nachteile:

  1. schlechte Aufnahmequote über den Magen-Darm-Trakt (durchschnittlich werden nur ca. 30% des aufgenommenen Magnesiums resorbiert)
  2. wenn höhere Dosierungen benötigt werden, wie z.B. bei Herzrhythmusstörungen oder Migräne, kann die Aufnahme durch die abführende Wirkung behindert sein

Folgende Verbindungen sind üblich:

Anorganische Verbindungen findet man oft in Supermärkten und Drogeriemärkten. Der Grund hierfür liegt im niedrigeren Preis und darin, dass der Magnesiumgehalt in anorganischen Verbindungen höher ist, als in organischen Verbindungen. Dafür ist allerdings die Verwertung deutlich schlechter.

  1. Magnesiumoxid: die wohl häufigste Verbindung in den eher preisgünstigen Präparaten. 
  2. Magnesiumcarbonat: oft in sogenannten Nasenmitteln Entsäuerung zu finden. Wie beim Magnesiumoxid keine wirklich gute Wirkung im intrazellulären Bereich
  3. Magnesiumsulphat: findet man in häufig in Präparaten gegen Verstopfung. Wirkt stark abführend. Zur Anhebung des Magnesiumspiegels ungeeignet

Organische Verbindungen sind in aller Regel in den Apothekenpräparaten zu finden. Vorteil ist die bessere Aufnahme in die Zelle. Der Nachteil der geringe Magnesiumgehalt.

  1. Magnesiumcitrat: wird gut verwertet und ist immer noch relativ preiswert. Liegt keine Neigung zu Durchfall vor, ist Magnesiumcitrat sicher das geeignete Mittel
  2. Magnesiumorotat: wird noch besser verwertet als Magnesiumcitrat. Die enthaltene Orotsäure hat einen zusätzlichen therapeutischen Effekt auf das Herz-Kreislauf-System. Allerdings relativ teuer.
  3. Magnesiumglycinat: hierbei ist das Magnesium an die Aminosäure Glycin gebunden. Glycin ist relativ klein und dadurch wird die Aufnahme aus Darm und in die Zelle deutlich verbessert. Außerdem wird deutlich weniger Durchfall verursacht. Magnesiumglycinat ist für meinen etwas nervösen Darm zur Zeit die beste Magnesiumquelle. Ich vertrage dabei locker 600 mg, was bei den anderen Magnesiumformen undenkbar wäre.

Ich habe bei obiger Aufzählung einige Magnesiumformen bewusst weg gelassen, weil sie auf dem Markt entweder keine Rolle spielen, oder schwer erhältlich sind. Auch habe ich bewusst auf die Nennung von Präparaten, bzw. Markennamen verzichtet (ich will ja hier informieren und keine Werbung machen). Jeder kann die für ihn geeignete Magnesiumform googeln, oder sich in der Apotheke erkundigen und wird schnell fündig werden.

Generell noch ein Wort zum Magnesiumbedarf: Man geht davon aus, dass der tägliche Bedarf, je nach Gewicht, Geschlecht und Alter, bei 300-400 mg liegt. Einige Untersuchungen, die in letzter Zeit publiziert wurden, gehen inzwischen von einem deutlich höheren Bedarf aus. Das deckt sich auch mit meiner Erfahrung. Vielen Patienten geht es erst richtig gut, wenn die Gabe bei 500-600 mg liegt. Ich möchte gar wissen, wieviel Panikattacken, Wirbelsäulenschäden, Herzprobleme, Migräneattacken vermieden werden könnten, wenn vermehrt auf einen vernünftigen Magnesiumspiegel geachtet würde. 


Laut Deutsche Gesellschaft für Ernährung gibt es aber doch in Deutschland keinen Mangel! Na, die irren sich aber gewaltig! Die Magnesiumaufnahme über die Ernährung sind seit Jahrzehnten ständig. Grund liegt in der immer schlechter werdenden Lebensmittelqualität. Darüber werde ich zu einem späteren Zeitpunkt schreiben….

Magnesium - Wie erhöhe ich meinen Magnesiumspiegel

Nach meinem letzten Blog über Magnesiummangel haben mich einige Leute gefragt, wie man den Magnesiumspiegel sinnvoll anhebt.
Hierzu gibt es verschiedene Möglichkeiten:

     1, Die Infusion oder Spritze
  1. Die Einnahme durch Tabletten, Granulat, Dragee, Pulver, Brausetablette
  2. über die Haut, auch transdermal genannt, über Spray oder Badezusatz

Die Infusion, bzw. Spritze wird sicher nicht für jeden das richtige Mittel sin. Am ehesten eignet sich die Infusion für Notfallsituationen, wie Herzrhythmusstörungen, Herzrasen, akuter Migräneanfall, etc.
Aber auch Patienten mit sehr niedrigem Magnesiumspiegel im Vollblut profitieren von Infusionen, da hierdurch mehr Magnesium zuverlässig in den Körper gelangt und Nebenwirkungen, wie Durchfall,
vermieden werden können. 

Die Vorteile:
  1. sofortige Wirkung
  2. 100% Aufnahme
  3. funktioniert auch bei Störungen des Magen-Darmtraktes
  4. keine Nebenwirkungen, wie Durchfall
  5. in Akutsituationen geeignet

Nachteile:
  1. höhere Kosten, als bei der Einnahme
  2. höherer Zeitaufwand

Idealerweise ergänzt man die Infusion mit einem Vitamin-B-Komplex. Die Patienten berichten durchweg von einer schnellen und positiven Wirkung und einer deutlichen Verbesserung ihrer Situation.



Demnächst mehr Informationen über die Einnahme und die verschiedenen Magnesiumformen.

Magnesiummangel

Oft habe ich in der Praxis mit Patienten zu tun, die über Stressanfälligkeit, Schlafstörungen, innere Unruhe, Kopfschmerzen und ähnliche Symptome klagen.
Neben dem, heutzutage allgegenwärtigen, Stress gibt es dafür oft eine recht banale körperliche Ursache: Magnesiummangel!

Frage ich die betroffenen Patienten danach, erhalte ich oft die Antwort:“ Der Doktor hat gesagt, mit dem Blut ist alles in Ordnung“. Tja, leider stellt sich in fast
allen Fällen heraus, dass der liebe Onkel Doktor das Magnesium gar nicht bestimmt hat. Dafür gibt es auch einen logischen Grund: Magnesium liegt zu über 95% 
in der Zelle vor und lässt sich deshalb aus dem Serum nicht zuverlässig bestimmen. Es kann sogar sein, dass unter Stress die Magnesiumwerte im Serum höher sind,
während gleichzeitig die Zelle schon längst nach Magnesium lechzt. Also ist die Messung aus dem Serum ziemlich für die Katz und wird deshalb erst gar nicht gemacht.
Man könnte das Magnesium natürlich aus dem Vollblut bestimmen, aber das ist aufwendiger und keine Kassenleistung. Also bitte nicht mit dem Arzt schimpfen,
sondern mit der Krankenkasse.

Die Folgen eines Magnesiummangels sind nicht zu unterschätzen. Außer den bereits genannten Symptomen können auch 

- Migräne
- Depressionen
- krampfartige Magen-Darm-Beschwerden
- Regelschmerzen
- Muskelzuckungen und Krämpfe

auftreten.

Magnesium wird auch das Salz der Ruhe genannt und sorgt für einen besseren Schlaf, ein ausgeglichenes Gemüt, Stressresistenz und vieles mehr.
Wir bestimmen bei uns in der Praxis den Magnesiumwert aus dem Vollblut, zusammen mit weiteren Mineralstoffen und Spurenelementen (Calcium, Kalium, Zink, Selen u.a.).
Damit bekommen wir ein relativ klares Bild über die Situation in der Zelle und können, gemeinsam mit dem Patienten, die Strategie zur Optimierung des Magnesiumspiegels
festlegen.

Demnächst mehr über die verschiedenen Möglichkeiten dazu.